7 faszinierende Fakten über Fledermäuse

Fledermäuse altern nicht

Die Zellen von Fledermäusen altern nicht. Ins Verhältnis gesetzt würde eine Fledermaus 248 Menschenjahre alt werden. Damit sind sie im Vergleich zu ihrer Körpergröße die langlebigste Art überhaupt. Forscher weltweit versuchen schon lange, heraus zu finden, was bei Fledermäusen auf der Zellebene passiert und was ihren Alterungsprozess verlangsamt.

Kopfüber-Akrobat

Für die Fledermaus ist das Kopfüberhängen kein Problem. In ihren Beinen gibt es eine spezielle Sehne, die von der Kralle bis zum Knie verläuft. Sie ist von einer Hülle umgeben, die mit winzigen Widerhaken besetzt ist. Sobald sich die Fledermaus irgendwo an der Decke festkrallt, rastet die Sehne an den Widerhaken automatisch ein. Auch ihr Blutkreislauf funktioniert so, dass das Blut einfach aus dem Kopf zum Herzen zurückgepumpt wird, wenn sie kopfüber hängt.

Überlebenskünstler im Winter

Fledermäuse kühlen ihre Körpertemperatur im Winter auf bis drei Grad ab. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich dabei bis um das 40-fache. Wenn sie versehentlich geweckt werden, schaffen sie es durch ihre Fettreserven, ihre Körpertemperatur aufzuheizen. Das sollte aber nicht allzu häufig passieren, sonst reichen die Reserven nicht bis ins Frühjahr. Die Fledermausarten Graues und Braunes Langohr haben einen besonderen Trick, um sich während ihres Winterschlafes nicht stören zu lassen: Sie klappen ihre Ohren einfach unter ihre Flügel. Damit schützen sie sie vor der Austrocknung – und können in aller Ruhe schlafen. Einige Arten, wie die Abendsegler wechseln übrigens für den Winterschlaf ihr Quartier und fliegen dabei bis zu 1.600 km weit.

Geschickter Wasserjäger

Wie der Name schon verrät, liebt diese Fledermausart das Wasser, weil es für sie ein wunderbares Jagdrevier ist. Dort fliegt sie in engen Runden in 30 bis 50 cm Höhe über der Wasseroberfläche und fängt so Köcherfliegen, Eintagsfliegen oder Schnaken. Und noch einen ganz besonderen Trick hält die Wasserfledermaus bereit: entdeckt sie eine Beute auf dem Wasser, fischt sie diese mit den Füßen auf. Eine echte Jagdkünstlerin eben.

Mythos gefährlicher Blutsauger

Auch wenn es viele mysteriöse Geschichten rund um die kleinen Nachtjäger gibt, werden Fledermäuse zu Unrecht als Blutsauger bezeichnet. Es gibt lediglich drei Fledermausarten in Süd- und Mittelamerika, die sich von Blut z.B. von Kühen oder Vögeln, ernähren. Dabei trinken sie gerade mal 20 Milliliter, das ist weniger als ein Fingerhut voll. Das merken die meisten Tiere noch nicht einmal. Allerdings können Fledermäuse über das Blutsaugen Krankheiten, u.a. Tollwut, übertragen.

Orientierung über Ultraschall

Fledermäuse fliegen scheinbar lautlos durch die Nacht. Doch der Schein trügt. In Wirklichkeit brüllen sie ständig, manche sogar so laut wie ein startender Düsenjet. Wir können diese Rufe jedoch nicht hören, da sie im Ultraschallbereich liegen. Treffen diese Ultraschalltöne auf Gegenstände oder Beutetiere, kommen sie als Echo zur Fledermaus zurück und helfen ihr so, sich im Dunkeln zu orientieren.

Fliegen mit den Händen

Fledermäuse gehören zu den ältesten Säugetieren, die es auf der Welt gibt. Seit mehr als 50 Millionen Jahren existieren die Tiere bereits. Fledermäuse fliegen mit ihren Händen, deshalb ist ihr wissenschaftlicher Name auch Chiroptera, was „Handflügler“ bedeutet. Die spärlich behaarten Häute zwischen den Mittelhand- und Fingerknochen bilden dabei die Flügelflächen.