Warum Bienen so faszinierend sind: Das Portrait einer Hobbyimkerin

Ohne Bienen kein Leben

„Wenn ein Bienenvolk schwärmt, fasziniert mich das immer wieder aufs Neue“, erzählt Angela begeistert, wenn man sie nach ihrer Leidenschaft, dem Imkern fragt. Seit acht Jahren hält die Münchnerin Honigbienen, teilweise bis zu 20 Völker, aktuell nennt sie 10 Bienenstöcke ihr Eigen.

Auslöser für das außergewöhnliche Hobby war der Kinofilm „More than Honey“ der bei Angela die große Neugierde weckte. Von da an wusste sie, dass sie imkern wollte. Fortbildungen und ein Imkerpate halfen ihr dabei, sich auf die große neue Aufgabe vorzubereiten.

Jetzt kann es sich die Münchnerin, die sowohl in der Stadt als auch am Chiemsee Bienenstöcke hat, gar nicht mehr ohne die kleinsten Nutztiere der Welt vorstellen.

„Durch die Nähe zu den Bienen fühle ich eine enge Verbundenheit zur Natur“, begründet Angela ihre Leidenschaft für das Imkern. Während der Saison von März bis Oktober kümmert sie sich einmal pro Woche bis zu vier Stunden um ihre Völker.

Jeder kann helfen: Nisthilfen für Wildbienen

Viel Arbeit und Zeit für ein Glas Honig

„Man muss sich die Ruhe und Zeit nehmen und seine Bienenvölker sehr genau beobachten. Was genau passiert am Flugloch, tragen die Bienen genug Pollen ein und legt die Königin Eier“, das sind wichtige Fragen, die Angela jede Woche bei ihrem geliebten Hobby klären muss. „Ich hätte selbst nie gedacht, wie viel Arbeit in einem Glas Honig steckt.“

Den Honig, den Angela erntet, verkauft sie an die Gäste ihrer Ferienwohnungen und an Läden in der Region. „Wer Honig aus der Region kauft, tut gleich doppelt Gutes: Zum einen ist heimischer Honig viel gesünder als herkömmliche Industrieprodukte, die oftmals viele Flugkilometer hinter sich haben. Die Bienen verarbeiten regionalen Nektar und Pollen, was für das Immunsystem des Menschen zuträglich ist. Zum anderen fördert man damit die Artenvielfalt in der Region, weil Bienen durch ihre Nektarsuche die Pflanzen bestäuben, nur so können sie wachsen“, erklärt Angela.

Wildbienen und ihr Beitrag zum Artenschutz

Neben den Honigbienen liegen der Münchnerin aber auch die besonders gefährdeten Wildbienen am Herzen. Ausgeräumte Landschaften ohne Hecken und Wildblumen, der Einsatz von Pestiziden und die Überdüngung setzen denn mehr als 560 heimischen Wildbienen-Arten stark zu. Dabei sind sie für den Artenschutz extrem wichtig, denn sie übernehmen zusammen mit den Schwebefliegen 20 Prozent der Bestäubung und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. „Jeder kann mithelfen, indem er seinen Balkon oder Garten bienenfreundlich ausrichtet und z.B. kleine Nisthilfen und Blühstreifen anlegt“, erklärt Angela.

Doch auch wenn Hobbyimker einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität liefern, wäre es nicht hilfreich, wenn jeder Mensch einen Bienenstock hätte. Denn das würde zu Futterknappheit für viel zu viele Bienen führen. „Deshalb sind die kleinen Dinge, die jeder tagtäglich tun kann, von viel größerem Nutzen für den Schutz unserer Bienen und den Erhalt der Biodiversität“, weiß Angela.

Schnupperkurs als Honigpflücker

Wer mehr über die Arbeit mit den Bienen und ihre Bedeutung für unsere Biodiversität erfahren möchte, kann einen Schnupperkurs bei Angela hier buchen. Die Hobbyimkerin vermietet auch Ferienwohnungen für alle, die Erholung in der Natur suchen.