Schon gewusst? Diese heimischen Arten sind gefährdet

Artensterben: Eine der größten Bedrohungen unseres Planeten

Zwar ist das Aussterben von Arten normal, aber der Mensch hat es etwa um den Faktor 1000 beschleunigt. Damit gilt das Artensterben neben der Klimakrise als eine der größten Bedrohungen weltweit.

 

Der Mensch als Hauptverursacher

Die Gründe für das rasche Artensterben sind vielschichtig, doch eins haben sie gemeinsam: sie alle sind menschengemacht. So gilt der durch den Menschen verursachte Klimawandel als eine zentrale Ursache für den extremen Artenrückgang: Durch die schnell voranschreitende Erderwärmung verlieren Tiere und Pflanzen ihre Lebensräume und Nahrungsgrundlagen. Auch die Umweltverschmutzung trägt ihren Teil dazu bei, dass immer mehr Arten verschwinden. Gerade bei uns in Deutschland spielt außerdem die intensivierte Landwirtschaft eine wesentliche Rolle: So vergiften Pestizide und Düngemittel wildlebende Tiere und Pflanzen, die zunehmend ausgeräumte Landschaft zerstört die Lebensräume zahlreicher Pflanzen- und Tierarten.

 

Ökosysteme geraten aus dem Gleichgewicht

Durch das Verschwinden einer Art geraten komplexe Ökosysteme aus dem Gleichgewicht – denn jedes Tier und jede Pflanze erfüllt jeweils eine ganz eigene Funktion innerhalb der sensiblen Systeme. Stirbt eine Art aus, hat das zum Teil verheerende Konsequenzen, weil dann wichtige Nahrungsquellen für andere Lebewesen, Bestäuber oder Konkurrenten fehlen. Das wiederum gefährdet weitere Arten und betrifft nicht zuletzt auch uns Menschen.

Diese Arten sind in Deutschland bedroht

Vergleicht man das Artensterben in Europa, so steht Deutschland auf einem der Spitzenplätze. Angesichts unserer ausgedehnten Land- und Forstwirtschaft und der dichten Besiedlung hierzulande verwundert das kaum. Welche der in Deutschland beheimateten Arten gefährdet sind, kann den Roten Listen entnommen werden, die als Indikatoren für den Zustand der biologische Vielfalt gelten und vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben werden. Zu den heimischen, gefährdeten Tierarten zählt unter anderem der Feldhase, der immer weniger Nahrung und Schutz findet. Auch die Zwerglibelle leidet unter den immer kleiner werdenden Lebensraum – wie unzählige andere Insektenarten auch. Außerdem gilt der Laubfrosch – wie jede zweite (!) Amphibienart in Deutschland – als bestandsgefährdet. Der Feldhamster, der in der EU streng geschützt wird, ist mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht. Und auch die Mopsfledermaus, die sich in naturbelassenen Wäldern mit viel Totholz besonders wohlfühlt, gilt heute als eine der seltensten Fledermausarten. Aber nicht nur zahlreiche Tiere, auch immer mehr Pflanzenarten sind gefährdet. So ist z. B. das Flammen-Adonisröschen in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht und kommt nur noch vereinzelt in wenigen Bundesländern vor.

Artenvielfalt erhalten

Jeder Einzelne kann jedoch einen Beitrag dazu leisten, um die Biodiversität zu erhalten. Das fängt schon mit der Auswahl der Lebensmittel im Supermarkt an: Der Kauf von Bio-Produkten unterstützt eine naturverträglichere Landwirtschaft, die ohne synthetische Pestizide und Düngemittel auskommt. Wer die Artenvielfalt unterstützen möchte, kann ganz einfach bei unserem Netzwerk Insektenparadies mitmachen. Denn jeder Quadratzentimeter, den ihr begrünt, artengerecht gestaltet oder einfach wild wachsen lasst, fördert die Biodiversität. Damit schützen wir wichtige Arten und Ökosysteme für eine bunte und vielfältige Welt.