Ohne Insekten keine Landwirtschaft

Die Insekten bilden weltweit mit Abstand die größte Tierklasse überhaupt. Von den knapp eine Million Arten, die bisher beschrieben wurden, leben in Deutschland etwa 29.000. Insekten sind nicht nur Nahrungsgrundlage für Vögel, Fledermäuse oder Kleinsäuger, sie bestäuben außerdem einen großen Teil unserer Kulturpflanzen, zersetzen abgestorbene Biomasse, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und reinigen das Wasser. Somit tragen sie gleich mehrfach dazu bei, dass wir überhaupt Obst und Gemüse ernten können.

Bestäuber

Normalerweise findet die Bestäubung der Pflanzen mithilfe von Wind und Insekten statt. Auch die Blüten der Tomatenpflanzen müssen bestäubt werden, damit sie Früchte bilden. Doch wie kann das im Gewächshaus funktionieren? Manche Gemüsegärtnereien siedeln für die Bestäubung Hummelvölker in ihren Kulturen an, die ja auch außerhalb eine wichtige Bestäuberfunktion einnehmen. Sie stellen die Hummelvölker in kleinen Pappkartons in das Gewächshaus. Eine bestäubte Blüte ist nach einigen Stunden an kleinen braunen Flecken zu erkennen – das sind die Stellen, an denen die Hummel sich
festgebissen hat.

Nützlinge

Unter den Insekten befinden sich allerdings auch solche, die das Wachstum unserer Kulturpflanzen beeinträchtigen. Wenn z.B. die Kirschessigfliege Obstarten wie Holunder, Kirschen oder Brombeeren befällt, werden diese von innen heraus zerstört.

Aber in der Natur hängt alles zusammen: Oft sind diese Insekten auch Nahrunggrundlage für andere Insekten: Blattläuse können beispielsweise mithilfe der Schlupfwespe bekämpft werden, die diese frisst. Deshalb setzt die Landwirtschaft immer häufiger gezielt diese natürlichen Gegenspieler ein, damit steigt dann die Anzahl der Nützlinge auf dem Feld.